Der Drömling ist ein ehemaliges Sumpfgebiet so zwischen Wolfsburg und Oebisfelde. Er ist durchzogen von größeren und kleineren Kanälen, die seit den Zeiten Friedrichs des Großen für die Trockenlegung des einst undurchdringlichen Morastes sorgen. Dort, wo sich kleine Anhöhen, die "Horste", befinden, stehen einsame Häuser, meist 1 -3, zu denen kleine, schlecht befahrbare Straßen führen. Es gibt hauptsächlich Felder und Wiesen, aber auch kleinere Waldgebiete. Am besten ist man dort mit dem Rad oder mit dem Pferd unterwegs. - Es gibt ein Drömlingszentrum (Naturschutzthemen) mit einem Kräutergarten und Informationen. Dort finden auch viele attraktive Veranstaltungen statt, unter anderem ein Apfelfest. Gleich daneben und vor dem Mittellandkanal steht die Drömlingsklause, ein nettes Lokal, das auch als Hotel fungiert. Dort hatten wir vor unserem ersten urlaub angefragt, ob wir mit Pferd und Hund unterkommen könnten. Da sie keine Pferde einstellen, erhielten wir die Adresse von Lisa und Willy in der Nähe von Miesterhorst u. quasi auf der Parallelrumpelstraße. Diese beiden freundlichen Rentner vermieten zwei Ferienwohnungen und ein kleines Zimmer, laden großzügig zum Frühstück oder Kaffeetrinken ein und versorgen einen mit allem, was man so vergessen hat wie Marmeladegläsern, Thermoskanne, Luftpumpe etc.
Das Haus ist ein alter Bauernhof mit diversen später gebauten Nebengebäuden. Nichts ist chic oder fein und man braucht keine Angst zu haben, dass die Hunde irgendetwas in Mitleidenschaft ziehen. Was man so braucht, das ist allerdings alles da. Zudem versorgt Lisa einen noch mit vielfältiger Literatur zur Landschaft und ihrer Geschichte und kann auch vieles erzählen. Sie haben selbst quasi einen Nothund, den ihre Kinder aus Mitleid von einem polnischen Markt mitgebracht haben als viel zu jungen, ganz erbärmlichen Welpen. - Der Hof arbeitet schon lange nicht mehr, ich glaube, sie haben ihn nach der Wende nicht mehr akiviert.
Kurz und gut: eine sehr einfache Unterkunft mit superfreundlichen, hilfreichen Vermietern.
Am besten gefällt mir der Drömling im Frühling, denn dann kann man die Biber beobachten, die dort in großer Zahl leben. Wirklich zu sehen bekommt man sie wahrscheinlich nicht, denn sie sind sehr scheu und warnen sich mit einem Platschen ihres Schwanzes - und so ist das auch das einzige, was ich über Wasser von einem Biber zu Gesich bekommen habe trotz täglichen Ansitzes. Man entdeckt überall die Spuren der Arbeit dieser Tiere: gefällte Bäume mit "angespitzten" Enden, oberirdische Teile ihrer Burgen. Einmal hatten wir das Glück, einen Fischotter vorbeischwimmen zu sehen, der ganz gelassen die Ufer absuchte. Im Sommer ist der Drömling nicht so attraktiv: keine Biber zu entdecken, viel Mäharbeiten, sehr viele Stechfliegen, die selbst Hund und Pferd die Ausflüge verderben.