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 Grenzen im Zusammenleben mit Hunden

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Azunela
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Felia
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Felia
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BeitragThema: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyMo 7 Feb 2011 - 19:44

Hallo zusammen!

Kaum vorgestellt möchte ich gern ein Thema eröffnen.
Beim Anmelden in eurem Forum musste ich ja bereits ein Häkchen für die gewaltfreie Erziehung setzen und auch beim Durchstöbern der Themen stoße ich ich immer wieder auf heikle Bereiche der Hundeerziehung, besonders die der "Dominanz" und der "Strafe".

Ich würde gern das "Grenzen setzen" zur Diskussion stellen, da mich ganz einfach eure Sicht der Dinge (als "ausgewiesenes gewaltfreies Forum" Wink ) interessiert und da gibt es ja etliche Ansichten und Meinungen sowie Definitionen.

Ich berichte einfach mal, wie es bei uns ist und wie ich dazu stehe und würde mich freuen, wenn ein interessanter Austausch entsteht.

Wir haben und hatten ja nun durchweg schwierige bis sehr schwierige Hunde, die uns einiges gelehrt haben.
Sie alle verlangen und verlangten einen individuellen Weg und die wenigsten 08/15 Hundeschulen sind in der Lage das zu gewährleisten.

Alle diese Hunde haben Grenzen erfahren und erfahren sie auch immernoch- täglich.
Die Grenzen beginnen allein schon mit dem Anlegen einer Leine- ich begrenze sie in ihrer Bewegung.
Ich schicke sie weg, wenn sie mit schlammigen Pfoten freudestrahlend vor meinem Bett stehen- ebenfalls eine Grenze (nämlich meine individuelle "Schmuddelgrenze").
Sie dürfen mein Essen nicht essen und bleiben fern- sie respektieren eine von mir gesetzte Grenze.
Das sind alles Kinkerlitzchen aber es sind kleine Grenzen unseres Alltags.

Viel klarer sind die Grenzen sicherlich draußen gesetzt.
"Du darfst nicht jagen."
"Bleib in meiner Nähe."
"Belle nicht den Mann mit dem komischen Hut an."
"Jage keinen schreienden kleinen Kindern hinterher."
"Fresse keinen Müll."
usw. usf.

Man könnte es auch als Verhaltenskodex unserer Gesellschaft verstehen.
"So und so hat sich ein Hund zu verhalten und so keinesfalls".

Als HH haben wir auch alle eine Verantwortung für unsere Umwelt und für unsere Hunde.
Es gibt Menschen, die haben Angst vor Hunden, deshalb
müssen sie unter Kontrolle sein.
Als Hundefreund sollte man auch ein Herz für andere Tiere haben, deshalb muss mein Hund in meiner Nähe sein und darf nicht jagen gehen.

Um meinem Hund Schutz zu bieten und ihn auch zu gewährleisten, muss er sich an meine Spielregeln halten.
Es könnte sein, dass er auf direktem Weg hin zu einer stark befahrenen Hauptstraße ist und ich ihn abrufen muss- was wenn er dann nicht abrufbar ist?
Dann habe ich als verantwortliche Person versagt- und zwar bei meinem Hund und meiner Umwelt.

Ich setze also Grenzen aus Schutzgründen und nicht weil es mir Spaß macht oder ich gar der Meinung bin, ich müsse mit aller Gewalt meinen "Führungsanspruch" geltend machen.
Ja, ich habe einen Führungsanspruch und ich möchte, dass meine Hunde mir zuhören- DENN es könnte im Zweifel ihr Leben retten.

Es ist ja mittlerweile hinreichend bekannt, dass "der dominante Hund" Geschichte ist.
Zum einen weil sich endlich herumgesprochen hat, dass Dominanz nur situativ auftritt und keine Eigenschaft darstellt und zum anderen weil uns Gott sei Dank genug Publikationen bzgl. der Wolfsforschung vorliegen und zwar der von freilebenden Rudeln.
Dennoch: Unsere Hunde sind keine Wölfe.
Aber: Auch unter Haushunden weiß man, dass es keine Rudelhierarchie in dem Sinne gibt.
Das heißt aber nicht, dass sich nicht ein Tier mit Führungsqualitäten herausstellt und eine leitende Position annimmt.

Ein Hundeleben unter Hunden ohne Grenzen gibt es nicht. Wink

Und Hunde untereinander bekeksen sich auch nicht für Dinge, die sie toll gemeistert haben.
Für Dinge, die für Hunde völlig sinnlos sind (also reines Erlernen von Tricks o.Ä.), gebe ich Leckerchen.
Ansonsten habe ich meine Hunde seit jeher ohne Leckerchen durchs Leben geführt, ganz allein mit Zuneigung, Führung, Ruhe, Souveränität, Vorhersehbarkeit, Verlässlichkeit und auch Grenzen.

Von meinen Hunden erwarte ich, dass sie mir zuhören, weil es für sie wichtig sein könnte.
So kann es also nicht sein, dass mein kleiner Wirbelwind auf andere Hunde zuschießt- es könnte für ihn und für andere gefährlich sein also ist das eine zu respektierende Grenze.
Im Zweifel wissen sie aber auch, dass ich für sie in die Presche springe- und zwar immer.

Es gab mehrere Situationen in meinem Leben in denen ich Hunden gegenüberstand, die mich angeschaut und mir gezeigt haben, dass sie definitiv gleich ernst machen werden.
Ich hätte zu diesen Hunde weder Vertrauen aufbauen noch sie führen können, wenn ich ihnen keine klaren Grenzen gesetzt hätte.
Nicht zuletzt unserer Baghira, die so nicht zu vermitteln war.

Nun habe ich einige Gedanken niedergeschrieben und nun würden mich eure Meinungen interessieren und wie ihr die Notwendigkeit und die Klarheit von Grenzen einschätzt und es auch selbst handhabt.

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BeitragThema: Re: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyMo 7 Feb 2011 - 20:25

Hallo Felia,

für mich schließt Grenzen setzten Gewaltfreiheit nicht aus. Ich habe allen meinen Hunden stets Grenzen gesetzt und auch darauf geachtet, dass diese eingehalten werden. anders ist ein Zusammenleben auch gar nicht möglich. Es besteht für mich jedoch ein großer Anspruch darin, es nicht so zu tun wie ich es in meiner Jugend auf diversen Gebrauchshundeplätzen kennen gelernt habe Grenzen im Zusammenleben mit Hunden 46389 .
Damals war es noch so, dass nicht über Lob für "Gutgemachtes" gearbeitet wurde, sondern nach dem Motto "einem Hund etwas bei zu bringen bedeutet ihm etwas Unangenehmes durch etwas Unangenehmeres angenehm zu machen" Shocked
Es wurde mit Stachelhalsband, notfalls Teletakt gearbeitet. Hunde wurden zusammengebrüllt, und massiv mit Leinenruck und auch mit Schlägen traktiert. Evil or Very Mad
Ich denke, dass manche von uns, die schon etwas betagter sind Grenzen im Zusammenleben mit Hunden 206282 , dieses Unheil auch noch miterlebt haben Grenzen im Zusammenleben mit Hunden 576790

In einem "Rudel" von Haushunden geht es auch nicht immer so gnadenlos gewaltfrei zu, ich sehe das gerade an der Erziehung der Welpen durch Mutter und 2 Hundetantchen, die setzen auch Grenzen, würden aber nie auf die Idee kommen einen Welpen massiv anzugehen oder für Unerlaubtes gar noch im Nachhinein zu bestrafen.

also Gewaltfreiheit: ja :Daumen hoch:
Grenzensetzen: auch ja :Daumen hoch:

Liebe Grüße von Sabine und iher Bande



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BeitragThema: Re: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyMo 7 Feb 2011 - 21:52

Ute (Dr. Blaschke-Berthold) hat es in ihrem Vortrag wundervoll zusammengefasst: http://hundeseminare.blogspot.com/2011/01/grenzen-setzen-blaschke-berthold.html

Meine Hunde kennen auch viele Grenzen, aber diese sind gewaltfrei erarbeitet. Der Bube muss noch viel lernen, aber er hat auch schon viel gelernt (z.b. dass alles Essbare in meiner Hand grundsätzlich erst einmal mir zusteht)
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BeitragThema: Re: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyFr 17 Jun 2011 - 14:19

Hallo,

mich würde mal interessieren wie ihr dem Hund etwas beibringt ohne Belohnung.

Wie bringe ich Rani ohne Leckerli etwas bei? Sie geht zB nicht gern an der Leine, sie versucht immer oder macht es auch die Leine so lang wie möglich aus zu nutzen und so weit weg wie möglich von mir, warum weiß ich nicht.
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BeitragThema: Re: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyFr 17 Jun 2011 - 19:44

Hallo,

ich belohne meine Hunde immer .... zwar nicht immer mit Leckerchen, aber ich nutze sie überwiegend. Für Azunela habe ich bisher noch wenig andere Belohnungen aufbauen können, aber ich hoffe, dass meine "Werkzeugkiste" für den Buben gut gefüllt ist.
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BeitragThema: Re: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyFr 17 Jun 2011 - 20:51

Ja, ich belohne meine Hunde auch immer...
Sie freuen sich auch sehr über Lob, also nicht schlimm, wenn ich mal die Leckerlis vergesse. Aber warum es nicht noch zusätzlich versüßen. Und wenn ein Hund etwas unangenehm oder sonnlos findet (und wie sinnlos muss aus Hundesicht eine Leine sein..), warum soll er /sie dann kein Leckerli haben dürfen (mal abgesehen davon, dass man sich ja auch selber das Leben schwerer macht) Also ich habe zum Bespiel Höhenangst . Ich würde nicht, weil jemand, den ich gut kenne, sagen würde, geh doch mal bitte auf die 5m Leiter das mal eben machen. Bei 10000 Euro könnten wir vielleicht drüber reden Laughing
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BeitragThema: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptyFr 17 Jun 2011 - 23:29

Grenzen im Zusammenleben mit Hunden 531292 Das Leben mit Hunden ist einfacher, wenn sie so gut wie möglich gehoram sind, deshalb setze ich meinen auch Grenzen. Kiwah ist sehr gehorsam, das liegt aber an ihr, sie ist so. Eine kleine Kluge, die auf Anhieb gehorchte, von allem Anfang an. Nicht mein Verdienst! Seit 2007 habe ich Frieda, damals war sie dreijährig, kannte gar nichts. Damals habe ich angefangen, als Belohnung auch in Feld+ Wald mit Leckerle zu arbeiten, nicht nur mit Lob. Funktioniert bei Berti auch. Weiß nicht, ob die Methode so gut ist? Funktionieren tut es immer. Meine Methode:Unerwünschtes Verhalten einfach übersehen, erwünschtes Verhalten loben, wie auch immer. Das heißt im Klartext: Wenn ein Hund denn endlich!!! nach mehrfachem Rufen kommt, Grenzen im Zusammenleben mit Hunden 621890 sunny Grenzen im Zusammenleben mit Hunden 507899 Freuen+ ausgiebigst loben, auch wenn der Mensch gerade platzen könnte. Mit ausreichend Geduld+ Lob kommt der Hund irgendwann auf Anhieb. Wie Felia schon sagt, es kann lebensrettend sein. Leinenführigkeit geht sehr schnell:Leine in die rechte Hand, Hund geht links bei Fuß, indem man ihm ein Leckerle vor die Nase hält, welches sich in der linken Hand befindet. Bei kleinen Hunden muß der Mensch sich leider tief bücken. Kommando" Fuß" immer zu Anfang der Übung sagen, auch mal zwischendurch. 4x täglich ca 5 Min. üben, irgendwann funktioniert es;=soviel zu "Fuß", lieber Andy. Es erfordert viel Geduld, einen gut gehorsamen Hund zu haben. + erlernte Kommandos müssen immer mal wieder abgerufen werden, sonst geraten sie ins Abseits.
Habe nicht Bines Erfahrungen mit Hundeschulen oder Hundevereinen, obwohl ich viel älter bin als sie. War, bevor ich Kiwah hatte-sie ist 10,5 Jahre- nie mit meinen Hunden zu irgendeiner Ausbildung. Sie kamen alle auf Zuruf zurück, waren Leinenführig, blieben auf Wunsch bei Fuß, ohne Leine. Kiwah geht heute noch "Falsch" bei Fuß. Ich habe ihr beigebracht, mit der Nase an meinem Knöchel zu hängen. Das ist verkehrt. Na und. Man muß wissen, was man von seinen Hunden will. Hunde machen das schon, mit etwas Geduld lernt Hund beinahe alles, was Mensch möchte. Aber ich bin so gar nicht kompetent. Meine Hunde lernen wenig Kommandos, rein, um ihrem Umfeld nicht auf die Nerven zu gehen+ um ihr Leben zu retten, mehr nicht.
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BeitragThema: Re: Grenzen im Zusammenleben mit Hunden   Grenzen im Zusammenleben mit Hunden EmptySo 24 Feb 2013 - 12:18

Von Felia habe ich bisher nichts mehr gelesen, evt. ist sie nicht mehr im Forum aktiv, aber ihren Beitrag finde ich total interessant und kann mich ihr nur anschliessen!
Auch ich finde, wir müssen unseren Hunden in der heutigen Gesellschaft und im Verkehr Grenzen setzen, sei es, um Rücksicht auf unsere Mitmenschen zu nehmen oder eben um das Leben und die Gesundheit unserer Hunde zu schützen.
Das ist für mich ja der Grund für eine zuverlässige Erziehung. Je mehr ich mich darauf verlassen kann, dass mein Hund das tut, was ich ihn anweise, desto mehr Freiheit kann ich ihm gewähren!
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