Also, Ihr könnt mich ja nun schlagen, aber wenn wir Esteban irgendwie
schieben wollen, macht er sich ganz steif.
Das mögen Hunde einfach nicht, jedenfalls war es bislang bei all unseren so.
Nun muss es vielleicht irgendwann doch mal sein, aber wenn die Hunde dann
knurren, stört es mich nicht ... wie sollen sie denn sonst ihren Unmut zeigen ?
Wenn Esteban neben mir auf der Couch sitzt und ich ... versehentlich natürlich ! ...
mich auf ein oder zwei Haare von ihm setze ... klar, das zieht und ziept ja auch,
dann zieht er seine Lefzen hoch, auch kann es passieren, dass er, wenn ich ein
paar mehr Haare erwische, knurrt.
Ich weiß dann eigentlich sofort, was los ist ... und ändere das !
Aber ich käme nicht auf die Idee, ihn deshalb auszuschimpfen.
Ob das richtig oder falsch ist, das ist mir egal, wir empfinden das so und machen
das halt so.
Bei Dir bzw. Euch, liebe Susanne, ist es nun so, dass Ihr eigentlich gar nicht wisst,
warum Cooper knurrt, ob ihm irgendetwas weh tut, dass er nicht laufen will,
das Geschirr ihm nicht "gefällt", das erschwert die Sache.
Dass es irgendetwas gibt, was er dann in dem Augenblick nicht möchte, erkennt
man, aber ich glaube, da müsst Ihr ihn weiter beobachten, in welchen Fällen das
passiert.
Seid Ihr unterschiedlich drauf, und ich weiß das aus eigener Erfahrung, man verhält sich
anders, wenn man zum TA fahren will ... das spürt Cooper auch genau, seine einzige
"Waffe" ist, unter der Bank zu bleiben.
Da müsst Ihr eigene Trainingseinheiten finden ...
für Aatsche war ja seine Sicherheitszone das Liegen unter einem Bett ... zuerst war es
meins, dann wurde es Charles Bett.
Er ist auch nicht drunter vorgekommen, wenn wir ihn gerufen haben ... klappert die
Dose/der Deckel mit den Leckerlies, dann kommt er ... nicht sofort, nein, nach Rüdenart
dauert es, man kann bis ca. 5/10 zählen ... dann klappte es.
Das hat sich seit einigen Tagen geändert :
Er kommt nun, wenn man ihn ruft ... bezogen darauf, wenn er unterm Bett liegt oder
sich überhaupt oben in den Räumen aufhält ... er darf ja auch auf den Betten liegen,
was er auch tut ... Esteban überhaupt nicht, hat er nie versucht ... aber er hat auch
seine Sessel, oben sowie unten im Wohnzimmer.
Ist Aatsche draußen im Garten und man ruft ihn, kommt er sofort, das war von Anfang an so.
Wirklich sofort nach unserem Ankommen am 25. Juni ...
Natürlich haben wir uns gefragt, wieso es zu dem unterschiedlichen Verhalten kommt.
Aber da kann uns keiner eine Antwort geben, also haben es so hingenommen und immer
wieder weiter probiert.
Das hat sich in den letzten Tagen geändert ... es gibt z. Zt. einige Veränderungen, aber
wir wissen ja, dass es sehr lange dauern kann ... Estebans Züchterin erwähnte mal, dass
es bis zu drei Jahre dauern kann, dass ein Hund "ankommen" kann.
( für alle "Unwissenden : Aatsche kommt aus Polen, war zuletzt in einem TH in Brandenburg,
davor bei einer älteren Dame, davor bei einem Ehepaar, davor im TH in Polen ... seit dem 25. Juni
2011 lebt Aatsche bei uns. )
Auch bei Samara haben wir im Laufe des ersten Jahres immer noch weitere Veränderungen in
ihrem Verhalten feststellen können ... es hat nicht so lange gedauert wie jetzt bei Aatsche, aber
wir wussten, worauf wir uns einließen ... wir würden es immer wieder so machen.
Deshalb hab ich am Anfang zu Aatsches Verhalten in div. Beiträgen ja auch immer geschrieben,
dass er alle Zeit der Welt bekommt, dass er nicht wieder von uns weg muss, egal, was er macht.
Und wir sehen jetzt, dass unsere Geduld, unser Verständnis für sein Verhalten, genau
richtig war.
Mit Druck geht gar nichts. Jedes Tier ist ein Individium, man kann schon über 20 Jahre lang
mit Hunden zusammen leben, dann kommt ein neues Lebewesen zu einem ... und vieles ist
gaaaanz anders als gewohnt ! Da müssen sich der Zwei- und der Vierbeiner drauf einstellen,
und das kann eben eine gewisse Zeit dauern.
Susanne, das hilft Dir momentan nicht, weil Cooper ja als Welpe zu Euch gekommen ist, für
Aatsche sind wir die 4. Stelle ... da sind die Ausgangspositionen andere.
Trotzdem ist immer wieder Geduld und Verständnis angesagt, denn er will Euch auf keinen
Fall ärgern oder sonstwas ... Esteban haben wir ja auch als Welpen zu uns geholt, wir sind
mit ihm nicht anders umgegangen ... wir haben mit keinem unserer Hunde eine Huundeschule
besucht. Wir hatten nur, als wir Samara zu uns geholt haben, für ein paar Stunden Einzel-
unterricht gehabt, weil sich
unsere beiden auf Spaziergängen, wenn sie zusammen an der
Leine gewesen sind, bei Begegnungen mit anderen Hunden gefetzt haben.
Also wenn uns andere nur entgegen gekommen sind ...
Aber da hatten wir die Individualdistanz unserer Hunde zueinander nicht richtig eingeschätzt, danach
war das Thema erledigt ... war aber grad auch nicht so einfach, weil ich, Charles hatte unerwartet eine OP
mit anschließender Reha, die ersten 2 Monate mit den beiden alleine unterwegs gewesen bin.
Und dann haben wir uns nochmals Hilfe geholt, um mit Aatsche Begegnungen mit anderen
Hunden zu trainieren ... aber da hat Aatsche auf dem Gelände das wohl einzige Loch im Zaun
entdeckt, weg war er... fremdes Gelände usw. ... große Angst bei seinen Menschen ... aber auch
da hatten wir Glück, Aatsche hat Charles Stimme gehört und ist gekommen.
( Waldgebiet ... sehen konnten wir uns nicht )
Aber wir haben dann auf die Hilfe verzichtet ... war der Trainerin auch natürlich seeehr unangenehm,
klar, und wenn wir jemanden einen Hinweis auf eine gute Trainerin geben sollten, würden wir sie
trotzdem aus Überzeugung weiter empfehlen ... das eine hatte mit dem anderen nicht zu tun.
Wir können das freie Laufen Aatsche noch nicht "erlauben", wie wir es ihm eigentlich wünschen würden.
Vor kurzem hat er sich beim Spaziergang im Schnee gewälzt ... Verschluss von der Schleppleine
geht auf ( war nicht mehr ok, haben wir dann natürlich festgestellt, prüft man aber ja nicht jeden Tag )
oh, kein Widerstand mehr ... also war unser Aatsche auf und davon, er ist soooooo unheimlich schnell,
Charles war total verdattert, bis er das richtig realisiert hatte, war Aatsche ein bisschen schon zu weit
weg ... aber Aatsche hat dann eine Frau mit 2 kleinen Hundis getroffen ... ja, und was glaubt Ihr, was
dann geschah ?
Frau hat keinen Menschen mehr gesehen, hat Aatsche gelockt, Aatsche ist zu ihr hin, sie hat auf dem
Geschirr seinen Namen und die Handy-Nr. lesen können, sie konnte trotz der zwei weiteren Hunde
unseren Aatsche anleinen und in Ruhe Charles anrufen ... ja, also ohne Leine lässt Aatsche sich sogar von
fremden Menschen mit fremden Hunden anleinen ... kein Gebelle, weil fremde Hundis um ihn rum waren, nichts.
Aber unsere Nerven sind momentan nicht so belastbar, als dass wir das jeden Tag ausprobieren möchten.
So muss Aatsche also an der Schleppleine ( manchmal sind es ja mehrere Leinen, die wir miteinander
verbunden haben, wenn wir draußen im Feld sind ... ) laufen.
Natürlich wird trainiert, dass er an der Schlepp auch zurückkommt usw. ... klappt auch alles vorzüglich,
aber wie grad geschrieben, das Herz rutscht immer in die Büchs ... aber ich weiß genau, dass der Tag
kommen wird, wo ich hier schreibe, dass Aatsche frei laufen kann und gut ( und schnell ) wieder zu uns
zurückkommt.
Man, nun hab ich aber einen Roman geschrieben, weiß gar nicht, ob das jetzt so richtig hier reinpasst ...
Man kann es auch in einem Satz zusammenfassen :
Verlier nicht die Geduld, liebe Susanne ... Du liebst Cooper, Cooper liebt Dich ...
Welche Vorschläge hat denn Jenny zu diesem Verhalten von Cooper ?
Wenn es sein Rückzugsort ist, dann kann man den ja auch nicht so einfach "zumachen" ...
das versteht Cooper ja auch gar nicht.
Es interessiert mich sehr, was Ihr vorhabt bzw. was Ihr "anstellt", um Cooper zu bewegen,
unter der Bank hervorzukommen.
Einfach ist die Situation nicht, da kann der Schuss auch nach hinten losgehen.
Aber sicher bin ich, dass ein Hund uns Menschen nicht "ärgern" will.
Liebe Grüße
Ingrid mit Esteban und Aatsche
PS
Susanne, zu PI mehr in den kommenden Tagen ...
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