Schade, mein ganzer Text ist weg :(
Hallo Sprina,
meine absolute Hochachtung davor, dass du auf dein Gefühl gehört und Konsequenzen gezogen hast.
Wir hatten zwar von Beginn an gute Anlaufstellen (habe ich schon vor Aufnahme unserer Betty gleich abgeprüft, weil ich mit dem Chefgehabe nichts anfangen kann), aber mit Hunden, die entsprechende Vorerfahrungen und einen etwas spezielleren Charakter haben sieht es trotzdem schnell "mau" aus. Dazu braucht es Trainer, die ganz viel Gespür und Erfahrung haben.
Da ich dies kontrollieren konnte, sind uns schlechte Erfahrungen so gut wie ganz erspart geblieben (abgesehen von einem sehr schlimmen Rappeldoseneinsatz).
Dafür begegnen mir im Alltag fast nur traurige Beispiele :(
Besonders schockierend sind für mich mehrere Menschen, die ursprünglich ein sehr schönes, liebevolles und entspanntes Verhältnis zu ihrem Hund hatten.
Eines davon z. B.
Hündin aus dem Tierheim. Hörte super, war sehr menschenbezogen, reagierte aber unsicher in Bezug auf Hunde und teils auch auf Menschen. Sie verbellte die entsprechenden Auslöser. Ganz klar aus Unsicherheit.
Die Leute wollten daran arbeiten (was an sich schon sehr löblich ist), gingen zur HuSchu und es war einfach nur grauenhaft.
Nun stand im Vordergrund, dass die kleine Maus das Zepter in der Hand hat und vom Thron gestoßen werden muss. Hinter jeder Regung wurde Dominanz erkannt und die musste strikt unterbunden werden. Alphawurf, wüstes Gerucke, Anschreien usw.
Aus der vormals fröhlichen, ausgelassenen, glücklichen Hündin mit einem schönen Vertrauensverhältnis zu ihren Menschen, wurde ein verängstigtes, unterwürfiges, verwettertes Wesen, das Angst hat vor ihren Menschen.
Bei einer anderen Hündin war es so, dass sie vom Mauseloch schlecht abrufbar war (kein Vergleich zu Betty, sie kam immer sobald ihre Leute "Tschüss" riefen und gingen). Die Trainerin meinte, dass das doch OK ist und nahm die Probleme nicht ernst und somit gingen sie zu unserem Hunde"flüsterer" *kotz* Vorort.
Vormals wurde mit ihr fleißig gespielt, sie hatten einen offenen, liebevollen Umgang mit ihr. Nach dem ersten Termin dort musste ich mit Erschrecken feststellen, dass aus dem Mädel jegliche Lebensfreude gewichen war und sie Angst vor ihren Leuten hatte.
- Kette wurde geworfen
- sie wurde mehrere Tage ignoriert
- Sofa, Bett und Co. sind nun tabu
- sie dürfen nur dreimal am Tag mit der Hündin Kontakt aufnehmen (damit sie weiß wo sie seht)
- Leckerlies, Spielzeug sind tabu. Lob muss reichen
usw.
Was mich zusätzlich fassungslos machte. Wir waren uns zuvor immer einig, dass dieses Chefgehabe völlig daneben und unnötig ist und nach EINEM Termin bei diesem ....(ich sag lieber nichts) erzählte sie mir Romane darüber, dass es bei der Hundehaltung einzig und alleine darauf ankommt, dass man dem Hund zeigt wo er im Rang steht usw. DAs ist für mich unfassbar und ich habe jeglichen Respekt vor diesen Menschen verloren
Jetzt schreibe ich hier so hochgestochen. Wir haben auch Fehler gemacht und es wird weiterhin welche geben. Aber der Punkt ist für mich trotzdem, dass meine Hunde für mich eigenständige Lebewesen sind mit eigenem Willen und mit eigenen Bedürfnissen und sie haben ein Recht darauf dass ich darauf Rücksicht nehme. Und wenn etwas nicht so klappt wie ich es will, dann überlege ich was ich falsch mache und komme nicht auf die Idee, dass meine Hunde nun die Chefposition übernehmen.
Wenn ich z. B. etwas gestresst bin, dann blendet mich Betty komplett aus. Also heißt es ein paar mal ganz tief durchatmen, die Stressfaktoren erstmal beiseite lassen und plötzlich geht es wieder.
Sorry für den Roman, aber über dieses Thema könnte ich endlos schreiben